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Auch ausländische Studierende brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum

Bild: Freeimages / St. Mattox

Wohnungssuche ist für ausländische Studierende in Deutschland das größte Problem. Bericht „Ausländische Studierende in Deutschland 2016“ aus der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW). Deutsches Studentenwerk (DSW) bekräftigt Forderung an Bund und Länder: mehr Mittel für Neubau und Sanierung von Studierendenwohnheimen. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: „Internationalisierung ohne Infrastruktur funktioniert nicht“

Angesichts neuer Daten zur sozialen Lage der ausländischen Studierenden in Deutschland, wonach die Wohnungssuche für sie das größte Problem ist, bekräftigt das Deutsche Studentenwerk (DSW) seine Forderung an Bund und Länder, gemeinsam mehr Mittel für Neubau und Sanierung von Studierendenwohnheimen bereitzustellen.

Der auf den Daten der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks basierende Bericht „Ausländische Studierende in Deutschland 2016“, der am 26. Juni 2018 veröffentlicht worden ist, schildert die soziale und wirtschaftliche Lage der ausländischen Studierenden.

Demnach haben die Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche gegenüber dem vorherigen Bericht aus dem Jahr 2012 stark zugenommen: Im Jahr 2012 hatten 47% der ausländischen Studierenden angegeben, nur schwer eine Unterkunft zu finden; im Jahr 2016 waren es 62%. Die Wohnungssuche ist für ausländische Studierende in Deutschland das größte Problem.

Mehr als ein Drittel der ausländischen Studierenden lebt im Wohnheim; allerdings hinkt, wie das DSW seit längerem beklagt, die Zahl der staatlich geförderten Wohnheimplätze deutlicher hinterher hinter der Zahl der staatlich geförderten Studienplätze. Die Zahl der Studierenden stieg seit dem Jahr 2008 um 43%, die Zahl der Wohnheimplätze hingegen nur um 7% an.

Laut DSW sind rund 75.000 der 192.000 Wohnheimplätze in den 1.700 Wohnheimen der Studenten- und Studierendenwerke von ausländischen Studierenden belegt. Rund 1.000 studentischen Tutorinnen und Tutoren in den Wohnheimen unterstützen die sozial-akademische Integration der ausländischen Studierenden.

DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde kommentiert: „Ausländische Studierende haben teilweise noch größere Probleme als deutsche Studierende, auf dem freien Wohnungsmarkt unterzukommen. Wir brauchen für alle Studierenden endlich ein gemeinsames Vorgehen von Bund und Ländern. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verpflichtet sie sich, Wohnheime für Studierende zu fördern. Das muss nun rasch umgesetzt werden. Internationalisierung ohne Infrastruktur funktioniert nicht.“

Hintergrund:

Für den Bericht „Ausländische Studierende in Deutschland 2016“ wurden im Sommer mehr als 4.000 ausländische Studierende online zu ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage befragt. An Deutschlands Hochschulen studieren rund 252.000 sogenannte bildungsausländische Studierende; das sind Menschen aus dem Ausland mit dort erworbener Hochschulzugangsberechtigung.

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