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Förderpreis für junge UMG-Kieferorthopädin

Förderpreis 2019 der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt für UMG-Kieferorthopädin: (v.l.) Dr. Anja Quast und Kammerpräsident Dr. Carsten Hünecke.
Bild: Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt

Dr. Anja Quast erhält mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt.

| Dr. Anja Quast, Oberärztin in der Poliklinik für Kieferorthopädie (Direktor: Prof. Dr. Philipp Meyer-Marcotty) im Zentrum Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), ist von der Zahnärztkammer Sachsen-Anhalt mit dem Förderpreis 2019 ausgezeichnet worden. Prämiert wurde die Fachzahnärztin für Kieferorthopädie für neue und praxisnahe Erkenntnisse in der Zahnmedizin. Der Förderpreis ist mit 2.500 Euro dotiert. Die Verleihung fand am 25. Januar 2020 im Rahmen des 27. ZahnÄrztetages Sachsen-Anhalt in Magdeburg statt.

Die prämierte wissenschaftliche Arbeit trägt den Titel „Evaluation prä- und intraoperativer Kondylenposition bei Dysgnathie-Patienten – eine prospektive klinische 3D-Studie“. Darin untersucht Dr. Anja Quast gemeinsam mit Johanna Trautmann und Dr. Petra Santander-Martinez, alle Poliklinik für Kieferorthopädie der UMG, ob sich die Position der Kiefergelenkköpfchen des Unterkiefers (Kondylus) bei Patient*innen im narkotisierten Zustand gegenüber der Position im wachen Zustand verändert. Dabei hatten sie insbesondere die zentrische Kondylenposition im Blick.

Die sogenannte „zentrische Kondylenposition“ gilt als ideale Position der Kiefergelenksköpfchen. Hier liegen Unter- und Oberkiefer im natürlichen Gebiss so zueinander, dass – bestenfalls lebenslang – ein störungsfreier Kontakt der Zähne (Okklusion) besteht. Fehlfunktionen des Gelenkköpfchens dagegen können bei Bewegung nicht nur Schmerzen, sondern auch ein deutlich wahrnehmbares Knacken verursachen. Sind zum Beispiel auf einer Seite des Gebisses keine okklusalen Kontakte vorhanden, kann dies zu Zahnschmerzen, Kopfschmerzen oder Kiefergelenksschmerzen führen. Auch bei einer kieferorthopädischen Versorgung ist es deshalb nötig, im Vorfeld eine stabile zentrische Kondylenposition zu erreichen, damit Folgebeschwerden ausgeschlossen werden können.

Dr. Quast und ihr Team fanden in ihrer Untersuchung heraus: Für jeden Patienten ist eine kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie grundsätzlich mit dem Risiko verbunden, dass während des chirurgischen Eingriffs unter Narkose das Kiefergelenkköpfchen in einer physiologisch unnormalen Position fixiert wird. Die Autorinnen empfehlen daher: Insbesondere Operateure mit wenig klinischer Erfahrung sollten auf Positionierungshilfen zurückgreifen, um ein vorhersagbares und stabiles Ergebnis zu erreichen.

Förderpreis der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt

Die Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt schreibt jährlich den Förderpreis der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt aus. Er wird für eine hervorragende, bisher noch nicht veröffentlichte Arbeit aus dem Gebiet der gesamten Zahnheilkunde verliehen, deren Aussagen für die praktische Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse wesentlich sind. Die Arbeit darf zudem noch nicht mit einem Preis ausgezeichnet worden sein.

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