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Universität Berlin Charité

Univorstellung Charité Berlin

"Berlin ist abstoßend, laut, dreckig und grau, Baustellen und verstopfte Straßen wo man geht und steht ­ aber mir tun alle Menschen leid, die hier nichtleben können!" ­
Anneliese Boedecker

Dieses Zitat zeigt sehr gut die Ambivalenz, mit der viele Studenten Berlin sowohl innerhalb als auch außerhalb der Universität erleben. Durch große Probleme, wie stark erhöhte Studentenzahlen und gekürzte Zuschüsse, wird das Leben eines Zahnmediziners erschwert, doch eine gute Atmosphäre unter den Studenten und engagierte Lehrende machen Schwierigkeiten oftmals wieder wett.

Unser Haus wurde als erste neue deutsche Zahnklinik nach dem Zweiten Weltkrieg im schönen und eher ruhigen Süden Berlins, 1955, im damals amerikanischen Sektor erbaut. Sie gehört zu den ersten Institutionen der FU (Freie Universität Berlin), die zu Zeiten der Trennung Deutschlands auf Bestreben der Studenten hin in Westberlin gegründet wurde. Es waren hauptsächlich die, die sich mit dem politischen System der jungen DDR nicht arrangieren konnten, und zum Teil vor Missgunst, sogar Verfolgung innerhalb der Universitäten und Studentenvertretungen fliehen mussten.

Die Klinik steht bis heute unter Denkmalschutz und ist in ihrer damals einmaligen Shedbauweise durchaus sehenswert. Das Gebäude ist in Sheds, genauer zehn aneinander gefügte Einzelbauten vorproduziert und anschließend in der Aßmannshauser Straße aufgestellt worden. Das Gebäude ist also, einfach gesprochen, das erste "Fertighaus" Deutschlands. Prinzipien für die einzigartige Gestaltung waren die Lage der Einheiten (45) auf einer Ebene, nur getrennt durch halb hohe Zwischenwände, verbunden durch einen Mittelgang und der getrennte Zugang zu den Räumen je für Patienten und Studenten, sowie direktes Tageslicht ohne blendende Sonne mit Fenstern nach Nordwest. Im Keller gab es neben den Laboren auch Duschen, Umkleiden und Spinde. Im ersten Stock die Mensa und Verwaltungsräume.

Natürlich wohnten, wie damals in vielen Lehrkrankenhäusern üblich, die Zahnarzthelferinnen und der Prothetikprofessor im Haus. So hatte der Leiter der Klinik über ein geräumiges Atrium all seine Studenten stets im Blick. Erst Anfang der 80er-Jahre hat das Haus eine Erweiterung, einen modernen dreistöckigen Neubau erfahren, es wurde mit dem Zuwachs an Zahnmedizinstudenten in Berlin dringend mehr Platz benötigt. Zu dieser Zeit brachte man die Vorklinik in dem Neubau unter, während die Klinik im Altbau blieb. Jetzt war viel Raum geschaffen, der bis heute für eine moderne und mit wenig Laufwegen verbundene Ausbildung genutzt wird. So entstand im Neubau die bis heute größte zahnmedizinische Fachbibliothek Deutschlands mit ca. 41.000 Büchern sowie Internetzugang für Studenten und 30 Leseplätze, an denen auch zahnmedizinische Lehrvideos angesehen werden können. Auch die Mensa wurde um das Doppelte erweitert und die Klinik bekam neben dem ruhigen sonnigen Innenhof eine ganze Etage nur für die Zahnmedizinische Wissenschaft. Hier entstandeine Forschungsfläche von mehr als 950 m2, die bis heute mit modernsten Geräten und Apparaturen für experimentelle Zahnmedizin und die ein oder andere Dissertation genutzt wird.

Die Zahnklinik ist Arbeitsplatz für mehr als 60 Ärzte in 6 Fachbereichen, die etwa 500 Studenten ausbilden und pro Semester 30­40 Prüflinge examinieren. Die Zahl der Erstsemester ist von der Berliner Politik von ehemals 90 auf 40 pro Semester verringert worden, was hier und da immer wieder zu kleineren Schwierigkeiten führt, da die Personalreduktion schneller voranschreitet als die der Studenten.

Historisches Flair können die Studenten im vorklinischen Studienabschnitt in einigen Kursen wie Anatomie oder Physik erleben, denn diese Kurse finden in den traditionsreichen Charité-Gebäuden im Bezirk Mitte statt. Besonders schön in einem Park gelegen ist das restaurierte Anatomiegebäude, dessen Nachbarn sowohl ein zurzeit in Wiederaufbau befindliches anatomisches Theater als auch das ehemalige Labor von Robert Koch sind.

Weiterhin interessant für Studenten ist das kleine Museum innerhalb des Hauses, wo neben dem Skelett eines Mitglieds der legendären "Langen Kerls", der Leibgarde Friedrich Wilhelms I., viele anatomische Präparate, z.T. schon von Virchow konserviert, zu besichtigen sind. Das Gebäude und die Ausstellung sind auf jeden Falle in (übrigens kostenfreier) Geheimtipp für medizinisch interessierte Touristen in Berlin. Wen dieses Gebiet sehr interessiert, der sollte auch das Medizinhistorische Museum nicht verpassen, welches unter anderem auch alte zahnärztliche Werkzeuge zeigt.

Durch die verschiedenen Standorte pendeln unsere Vorkliniker je nach Kurs zwischen Mitte, Wilmersdorf (im Südwesten) und Dahlem (noch tiefer im Südwesten), was bei den Berliner Entfernungen schonmal zum Verzicht auf die Mittagspause führen kann. Im ersten Semester hat man im TPK schon mal die Möglichkeit, den Beruf des Zahnarztes an seinen Kommilitonen auszuprobieren, denn über das Zahntechnische hinaus erhebt jeder am Stuhl für seinen Partner einen Zahnstatus, nimmt Abformungen undgliedert eine Gaumenplatte ein.

Das 2. und 3. Semester verbringt man dann hauptsächlich mit den Humanmedizinern, mit denen alle Vorlesungen, aber auch einige Kurse gemeinsam besucht werden. Die Zahnklinik sieht man in dieser Zeit (außer man ist in fachschaftliche Aktivitäten eingebunden) nicht. Der Phantomkurs I ist bei uns ein Ferienkurs, an dem das jeweilige 3. und 4. Semester teilnehmen. Er besteht aus der Herstellung einer Totalprothese,verschiedenen Abdrücken und Präparationen.

Im 5. Semester dann folgt der Phantomkurs II, in der neben einer zweiten Totalprothese auch Kronen, Brücken und Stiftaufbauten angefertigt werden. Nach bestandenem Physikum geht's dann in die Klinik und hier hält das 6. Semester ein paar Neuerungen bereit. So werden zum Beispiel nur noch wenige praktische Arbeiten gemacht und Vorlesungsinhalte reduziert, um mehr Platz für das Selbststudium und die eigene Arbeit in Forschung und Wissenschaft zu ermöglichen. Die folgenden klini-schen Semester sind vom integrierten Kurs geprägt, so wird also ab dem 7. Semester das behandelt "was auf den Stuhl kommt". Die historische Trennung von Kons und Prothetik ist aufgehoben und auch die Parodontologie, die Kids oder die KFO integrieren sich in den täglichen Behandlungskurs. Wie genau das alles so funktioniert, werden wir in ein paar Jahren im Examen sehen, bis dahin freuen wir uns in Berlin übermoderne "experimentelle Zahnmedizin".

Die Zahnklinik in Berlin bietet jedem Studenten sehr viele Möglichkeiten für das Absolvieren eines erfolgreichen Studiums, welches allerdings nicht zu den günstigsten im Bundesvergleich gehört. Die kompletten Materialien der Vorklinik müssen selbst bezahlt werden. Der BdZM kommt mit seiner ZuZa-Studie auf ca. 8.600 Euro für vorklinisches Material. Die in der Klinik verwendeten Materialien werden noch von der Universität getragen. Dennoch lässt es sich in der Bundeshauptstadt sehr gut leben, denn die Mieten und Lebenshaltungskosten in Berlin sind für eine Großstadt vergleichsweise günstig, mit 500 Euro inkl. Miete im Monat kommt man hier schon durchs Leben.

Berlin bietet als Deutschlands größte Stadt (über 3,5 Millionen Einwohner) neben dem Studium zahlreiche Möglichkeiten, die geringe Freizeit, die einem neben dem Zahnmedizinstudium noch bleibt, abwechslungsreich zu gestalten. Um das vielfältige und manchmal auch zur Exzentrik neigende Nachtleben richtig auszukosten, würde mit Sicherheit noch nicht mal ein Freisemester reichen. Zusätzlich dazu organisiert die Fachschaft einmal pro Semester eine Party in der Mensa, denn wie wir auf der letzten BuFaTa wieder erleben konnten: Zahnmediziner feiern eben doch am Besten! Die Fachschaft der Zahnklinik hat mit 16 ständigen Mitgliedern in fast jedem Semester einen Vertreter, die sich dann unter anderem der Organisationdes Erstsemestertages und studentischen Partys sowie der Studentenvertretung in verschiedenen Räten und Kommissionen verschrieben haben. Neben Skripten, Namensschildern oder dem ersten Kittel könnenauch Zahnpflegeartikel bei der Fachschaft zum Einkaufspreis erworben werden. Aber hierzu laden wir herzlich ein, sich auf unserer Homepage umzusehen, unter www.svzm.de lassen sich viele weitere Aspekte rund ums Studium in Berlin erkunden.

Wir hoffen, wir haben euch Lust gemacht, uns trotz einiger existierender Widrigkeiten Berlin zu besuchen.

Christine Summer
Fabian Hirsch

Wichtige Adressen und Kontaktinformationen rund um das Zahnmedizinstudium an der Uni Berlin:

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