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Schädelbasis-Chirurgie: Der schonende Eingriff durch die Nasenlöcher

Bild: Universität Greifswald

Rund 100 Spezialisten rund um die Chirurgie an der Schädelbasis tagen am Freitag und Samstag in He- ringsdorf. Sie tauschen sich zu modernsten Techniken und Hilfsmitteln aus, um Eingriffe noch sicherer zu machen. Zudem wollen sie die Folgen einer Operation für Patienten minimieren. Mit dabei sind Neurochi- rurgen und HNO-Ärzte, Experten für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Augenärzte, aber auch Radio- logen und Strahlentherapeuten. Der interdisziplinäre Austausch ist zentraler Grundgedanke der Gesell- schaft für Schädelbasis-Chirurgie, die am 25. und 26. Oktober zu ihrer Jahrestagung zusammenkommt.

Ein Schwerpunktthema in Heringsdorf ist die Entfernung von Hirntumoren durch die Nasenlöcher. Diese Methode ist in Greifswald mittlerweile Standard für die Tumoren, die an der Schädelbasis sitzen, versichert Prof. Henry Schroeder. Der Direktor der Neurochirurgie an der Greifswalder Universitätsmedizin ist dieses Jahr Tagungspräsident, zusammen mit Prof. Werner Hosemann, dem Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik.
Schroeder sagt, dass in den meisten deutschen Krankenhäusern auch bei unterhalb des Gehirns liegenden Tumoren „nach wie vor die Schädeldecke geöffnet und um das Gehirn herum operiert“ werde. Dabei blie- ben nicht nur die auffälligen Narben, der Eingriff sei auch schwerwiegender. „Leider sind die schonenderen Operationstechniken noch nicht überall etabliert“, bedauert Schroeder: „Daher hoffen wir, dass unsere diesjährige Tagung dazu beiträgt, dass dieses Verfahren den Patienten bald überall zur Verfügung stehen.“
Der Austausch zu neuen Verfahren inklusive möglicher Probleme ist eine der zentralen Aufgaben der Fach- gesellschaft. Daher freut sich Schroeder, dass so viele Spezialisten aus ganz verschiedenen medizinischen Spezialgebieten nach Usedom kommen: „Unsere beiden Hauptredner kommen sogar aus Miami und Salt Lake City.“ Dem Chef der UMG-Neurochirurgie liegt besonders die fachübergreifende Zusammenarbeit am Herzen: „Es ist ein Segen, dass man so viel zusammen machen kann. Da können wir wirklich viel für die Patenten rausholen.“

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