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Zahniportal-Blog

Die TOP 3 der miesesten Nebenjobs

Im Laufe meiner Wartezeitsammelei hat sich eine Fülle an Nebenerwerbstätigkeiten ergeben. Dass dabei nicht immer nur Rosig-Goldene unter ihnen waren, versteht sich von selbst, umso mehr je näher man mich kennt und weiß, dass ich mit dem gefährlichen deutsch-kubanischen Temperament beseelt wurde. Aber gerade dieser Mix aus deutscher Muffligkeit und kubanischer Hitzigkeit, nun ja, machte die Zusammenarbeit mit mir für den einen oder anderen Chef nicht gerade einfach.

 

Gut, um kein schlechtes Bild von mir zu vermitteln. Ich bin ein fleißiger und arbeitswilliger junger Mann. Nichtsdestotrotz: Hier meine persönliche Top 3 der miesesten Nebenjobs.

 

Platz 3:

 

Eine Eisdiele in meinem Heimatort. Ich war gerade 14 geworden und so nutzte ich die Gelegenheit ins Berufsleben hinein zu fühlen. Durch Vitamin B ersparte ich mir ein Vorstellungsgespräch, was mich aber nicht vor dem Probetag rettete…welcher auch gleichzeitig mein letzter Arbeitstag bedeutete. Ich gebe zu, es lag eher an meinem Unvermögen, denn was viele vielleicht nicht wissen, als kubanischer Junge hat man sehr wenig Kontakt mit haushälterischer Ordnung. Ohne mit der Antifeminismusfahne schwingen zu wollen, werden die Jungen in Kuba zum Macho erzogen. Das bedeutet: Haushalt ist tabu. Leider wirkte sich dies auch auf meinen Probetag aus. Und zwar negativ. Auf die hinterlistige Frage meiner Vorgesetztin, warum ich denn die übervollen Aschenbecher auf den Gästetischen der Eisdiele nicht leeren würde, nachdem ich da schon vier Mal daran vorbeigelaufen sei, antworte ich nur knapp: „Na, weil ich nicht rauch‘!“

 

Stundenlohn: 10€ für 4 Stunden Arbeit (ich könne froh sein, dass es überhaupt etwas gab, hieß es)

 

Platz 2:

 

Telefonieren des Redens Willen: Ich war als jugendlicher eher schüchtern und zurückhaltend. Das wollte ich ändern und bewarb mich, durch eine Freundin bestärkt, als Telefonist in einem weinvertreibenden Callcenter. Im Accord sollte ich dort arme, ahnungslose Menschen anrufen und neben vielen belanglosen Fragen auch eine scheinbar unverfängliche, aber entscheidende Frage stellen, nämlich, ob sie gern Wein trinken. Diese Antwort stellte den Auftakt zu 2-3 Versuchen diesen Menschen doch zum Weineinkauf zu bewegen.

 

Soll: 30 Weintrinker pro Stunde

 

Ist: 15-20 Weintrinker pro Stunde plus 10-20 Zahlendreher in den Telefonnummern der „erreichten" Personen

 

Stundenlohn: 6,11 €

 

Fazit: man lernt schnell, auf welche Seite man stehen sollte im Leben. Nämlich auf der des Chefs.

 

Platz 1:

 

Den mit Abstand miesesten Job führte ich bei Mc Donald’s aus. Bei keinem anderen Job wurde ich für so bekloppt erklärt. Eingesetzt wurde ich als Fleischpalletswender. Anfangs noch erfreut über die einfache Arbeit, bekam ich schon nach 2,3 Tagen zu viel. Neben der unsäglichen Affenhitze, wurde es furchtbar langweilig und monoton. Ich verlor des Öfteren die Konzentration und verbrannte mich 2mal sogar schwer. Die Mitarbeiter, alle angetrieben von einer fülligen „Oberwenderin“, ließen sich zu keinem geistreichen Gespräch verleiten. Wie auch, es ging sehr hektisch zu. Zu allem Überfluss pflegte Frau Oberwenderin einen harschen Umgangston. Mit Argusaugen kontrollierte sie überaus gewissenhaft, ob unserer geistigen und motorischen Fähigkeiten nicht doch über den einen oder anderen Pallet abhanden kommen mögen. Mein Einsatz dort endete abrupt und ohne jede Vorwarnung. In einer sehr hektischen Phase wurde Frau Oberwenderin so persönlich, dass ihre Kelle sehr unsanft vor Ihren Füßen landete.

 

Stundenlohn ca 5,50 €

 

Fazit: nie wieder

 

Ich denke schlechte Jobs gibt es wie Sand am Meer, aber sie sind wichtig. Man bekommt ein genaueres Gefühl wer man ist und was man möchte, besonders was man nicht möchte. Sie dienen dazu, dass wir uns besser kennen lernen und das kann nicht falsch sein, oder?

 

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr schon einmal negative Erfahrungen mit Nebenjobs gesammelt? Seid fleißig und postet!