Kinder beim Zahnarzt

Hallöchen ihr Lieben!

Nachdem jetzt auch die Prüfung in Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie erfolgreich hinter mir liegt, kann ich wieder mal kurz aufatmen und zum Beispiel auf den Staatsexamensball des Semesters über uns gehen. :D

Es war mal wieder, typisch Zahniparty, feuchtfröhlich & so kam es, dass ich heute mit starken Schlafmangel in den Notdienst gestartet bin.

Ein wenig muss ich mich mal darüber aufregen. Wir hatten heut nämlich überdurchschnittlich viele Kinder bei uns. Und nicht, wegen einem Frotzahntrauma durch turbolentes Toben, sondern aufgrund mangelnder Sorgfalt der Eltern.

Sowas macht mich echt irre. So kleine Kinder mit Milchzähnchen, die gerade mal 2 Jahre in dem kleinen Mund sind & jetzt schon Löcher haben. Die Eltern stehen dann hinter uns und schimpfen rum ("Nur weil du nicht Zähne putzen kannst") oder drohen ("Wenn du jetzt nicht artig bist, geh ich ohne dich nach Hause!"). Kein Wunder, dass Zahnarztangst in unserer Gesellschaft so verwurzelt ist, wenn der Grundstein dafür schon so früh gelegt wird & auf solcher häuslichen Inkopetenz beruht.

Dieses Problem muss an der Wurzel gefasst werden & die Eltern schon frühzeitig unterrichtet werden. Dann erst macht es auch Sinn, seine zahnärztliche Arbeit kindergerecht zu gestalten, weil sonst kein Zugang zu dem Kind gefunden werden kann, da daneben ein Elternteil steht, der vorher ordentlich predigt, wie böse der Zahnarzt ist & wie weh das alles tun wird.

Meine persönlichen Tipps für die Kinderbehandlung:

• alle Instrumente erklären und Bohrer langsamdrehend an der Kinderhand zeigen ("Siehst du, das kitzelt nur.")
• auf die Kleidung ansprechen & nach dem Lieblingsfilm fragen, was die Kinder gegenüber dem Behandler entspannt
• den Mund "wie ein Löwe" aufmachen
• mit der Spritze "legt man den Zahn schlafen", mit dem Exkavator=Löffelchen "buddelt man das Zähnchen aus" und macht "Heilepaste" in den Zahn und macht das Zähnchen wieder zu
• in der Praxis darf sich dann jedes Kind ein Spielzeug aussuchen

Was sind eure Erfahrungen in der Behandlung von Kindern? Behandelt ihr in den Praxen lieber nur gesunde Kinder - also nur die Prophylaxe? Was sind eure Tipps im Umgang mit behandlungsunwilligen Kindern?