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Zahniportal-Blog

Semesterferien in der Kinderzahnarztpraxis - apocalypse now.

Die Semesterferien haben mich für ein paar Tage bereits voll und ganz in ihren Bann gezogen. Ab Montag werde ich aber wieder im Klinikum auf der Matte stehen um den jetzigen Examenskandidaten zu assistieren. Füllungen, ein „Teilchen“, eine Endo und eine Parodontalbehandlung stehen für nächste Woche auf dem Plan. Währenddessen die Prüflinge gerade fleißigst am Schreibtisch sitzen und lernen und planen… habe ich mich mal wieder mit dem Gedanken beschäftigt: was kommt eigentlich nach dem Studium? Es scheint so als müsste ich nach dem Ausschlussprinzip vorgehen.

 

 

 

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In den letzten Semesterferien habe ich ein Praktikum in einer Kinderzahnarztpraxis gemacht. Aus irgendeinem Grund dachte ich, dass eine Spezialisierung auf Kinderzahnheilkunde reizvoll sein könnte. In der Uni stehen bei uns regelmäßig Kinderbehandlungen auf dem Programm. Zu unserem Repertoire gehören dabei Zahnreinigung, Fissurenversiegelung, Kompositfüllung. Bevor die Kinder in unsere Behandlungszimmer kommen, geben wir jedes Mal Vollgas in Sachen Deko: Bilder, Kuscheltierchen, Zahnputzmodelle und Krokodoc (auch für die Eltern als Zeitvertreib sehr geeignet!). Und dann beginnt die Show. Es gibt Kinder, die trotzig und vehement den Mund nicht aufmachen, extrem ängstlich sind oder einfach nur seeeeeehr anstrengende Eltern haben. Aber die meisten Kinder kennen die studentischen Behandlungskurse mittlerweile und haben ihren Spaß daran gefunden mal selbst den Schlürfi zu halten und von der Wasserpistole Gebrauch zu machen. Und so kam mir die Idee, dass ich mir für eine Woche die Arbeit in einer Kinderzahnarztpraxis genauer anschauen möchte.

 

Meine erste kleine Patientin war eigentlich keine Patientin, sondern eine Prinzessin. Später folgten dann noch einige VIPs (Very Important Patients = mit Vorsicht zu genießende Patienten). Nach einigen Tagen war für mich klar, dass ich zwar ein geduldiger Mensch bin, aber keine Nerven wie Drahtseile habe. Die Baustelle vor meiner Wohnungstür ist dagegen ein Segen. Zwar gibt es ausgetüfftelte Behandlungsmethoden für Kinder, bei denen die Behandlungsschritte in eine Geschichte eingebaut werden oder man die Kinder zum Daumenfernsehen animiert… hier wird das übrigens toll demonstriert:

 

www.youtube.com/watch

 

… aber dennoch durfte ich Folgendes feststellen: Ein Kind nach den Anleitungen eines Buches zu erziehen, ist gut, nur braucht man für jedes Kind ein anderes Buch.

 

Ich bin froh, dass es andere Zahnärzte gibt, die sich den kleinen Rackern widmen… aber für mich ist das auf die Dauer nichts. Für meinen Selbstfindungsprozess werde ich mich wohl in die generationlounge vom 12. – 16. März auf der IDS verziehen:

 

www.bdza.de/allgemein/662-treffen-der-generationen-auf-der-ids.html