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Zahniportal-Blog

„Zahnekdoten“ aus dem Tierreich: Elefanten

Bild: Laika ac from USA [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

Geschätzte Leser,

was in unserem stressigen Studienalltag oft viel zu kurz kommt ist der Blick über den menschlichen Lippenrand hinaus. Der Homo sapiens per se ist ja schon ein ulkiger Zeitgenosse, dental betrachtet aber fast schon langweilig. Das Tierreich dagegen steckt voller bizarrer „Zahnekdoten“, die ich an dieser Stelle gerne mit Euch teilen will. Alte Menschen erzählen nun mal gern – vor allem jedes Mal die gleiche Geschichte. Diesen Post kann ich also getrost in 2 Wochen wieder einreichen. Und wieder in 4 Wochen. Und wieder in 6.

Letztens gab’s ja etwas dentalen Kontext zum neuen X-Men Film. Dieses Mal kommen wir passend dazu zu einer animalischen Absurdität, mit der ihr in der brandneuen „König der Löwen“-Realverfilmung (ab 17. Juli im Kino) Euer Date beeindrucken dürft: den Elefantenfriedhöfen! Wenn das mal kein sexy topic ist?

Elefantenfriedhöfe sind keine Märchen. Es gibt tatsächlich bestimmte Orte, an denen sich die Funde von Elefantenknochen konzentrieren. Diese Stätten haben dabei eine wichtige vegetative Gemeinsamkeit: sie sind supersumpfig. Greise Elefanten ziehen sich aber nicht etwa in besagte Sumpfgebiete zurück um sich mit den Geistern ihrer Vorfahren wiederzuvereinen oder ihrer Herde nicht mehr zur Last zu zu fallen. Der Grund ist reine Biologie. Warum also suchen Rentnerfanten ausgerechnet diese Sumpfgebiete als letzte Ruhestätte auf? Warum nicht lieber ein günstiges Altersheim im sonnigen Rumänien?

Erstens, weil Elefanten kein rumänisch sprechen. Und zweitens, aufgrund ihrer Zahnschmerzen!

Elefanten können das stolze Alter von 60 Jahren und mehr erreichen. Das ist etwa halb so alt wie ich mich montags fühle.
Das sind 60 Jahre pausenloses Fressen, ergo 60 Jahre extreme Kaubelastung für die Mahlzähne. Dabei zerkleinern sie hauptsächlich Äste, Rinden und Wurzeln, die zudem allesamt noch bedeckt sind mit abrasiven Steinpartikeln. Das ist zwar ganz brav vegan, aber für die Zähne eine echte Mammutaufgabe. Daher gewährt Mutter Natur den Dickhäutern immerhin bis zu fünf Ersatzsets an Zähnen (Stichwort: "Polyphyodontie"). Danach ist allerdings buchstäblich Sense. Sobald nämlich das letzte Set Backenzähne heruntergekaut ist, leiden die freundlichen Rüsselträger unter tierischen Kauschmerzen. Dieses Leid und die sinkende Kaueffizienz veranlasst sie dann sumpfigere Gebiete aufzusuchen um an weichere Nahrung zu gelangen. Dort kauen sie dann die Weichnahrung dann eben einfach bis zum Umfallen. Dadurch häuft sich dann eben an besagten Orten Elefantengebein, und so entstehen die sagenumwobenen Elefantenfriedhöfe.

Dieses romantische Mysterium fußt also tatsächlich auf einem zahnmedizinischen Problem. Ich habe doch gesagt, es sei ein sexy topic!

Weise Grüße,
Moritz